Die Hauptstadt Deutschlands, so beklagt er sich bei einer Bekannten in Wien, sei ein Ghetto für Dauerarbeitslose und Trunkenbolde. „Da laufen jetzt drei Millionen Menschen herum, feiern in Clubs, reden über Sex und verblöden. Da kann keiner mehr die Miete bezahlen.“ Nie ist Lottmanns Ich-Erzähler ganz im Geschehen aufgelöst. Er ist immer auch als distanzierter Kommentator präsent, der meint alle seine Mitmenschen durchschauen und manipulieren zu können. Es sind die rhetorische Gewandtheit und seine Reflektionsfähigkeit, die es ihm erlauben, unschlagbar witzig und dabei erleichternd unmoralisch zu sein.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Youporn und Doppelwhopper - Joachim Lottmanns Novelle „Hundert Tage Alkohol“ handelt von Liebe, Porno und Kapitalismus : literaturkritik.de
Labels:
Czernin Verlag
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen