Der österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann hat am Abend im Rahmen eines festlichen Empfangs im Berliner Axel-Springer-Haus den mit 10 000 Euro dotierten WELT-Literaturpreis 2007 für seinen Roman "Die Vermessung der Welt" erhalten. Vor rund 300 geladenen Gästen aus Kultur, Medien und Wirtschaft nahm der in Wien lebende Autor den Preis von Dr. Rachel Salamander, Herausgeberin der LITERARISCHEN WELT, entgegen. Die Laudatio hielt Hellmuth Karasek. "Die 'Vermessung der Welt' ist ein meisterhafter Experimentalroman über Größe und Komik deutscher Kultur am Beispiel der beiden Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, deren Biografien der Autor kunstvoll parallelisiert. Für seinen eminent intelligenten, gleichermaßen witzigen und gelehrten Roman ehren wir Daniel Kehlmann mit dem WELT-Literaturpreis 2007. Seine befreiende Komik erlaubt dem Leser, sich vor den Ikonen der deutschen Kultur einerseits zu verneigen, andererseits ihre persönlichen Eigentümlichkeiten mitzuerleben. Spielerisch führt Kehlmann den Leser in die Glanzzeit deutscher Klassik und Romantik", so die Begründung der Jury, der der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der Schriftsteller und Juraprofessor Bernhard Schlink, die Herausgeberin der LITERARISCHEN WELT Dr. Rachel Salamander, sowie Dr. Tilman Krause, Literaturredakteur der WELT angehören.
Daniel Kehlmann: "Noch immer erfüllt die Existenz dieses Romans mich mit jenem Gefühl von Freude, das ich bei der Arbeit daran so intensiv erlebt habe wie nie zuvor beim Schreiben; noch immer freue ich mich daran, weil es unter allem, was ich veröffentlicht habe, jener vagen Vorstellung, die ich von ihm hatte, als ich daran zu arbeiten begann, am ähnlichsten sieht. Noch immer macht mich jede Anerkennung, die es nicht als nur Verkaufsschlager, sondern als geformtes literarisches Kunstwerk erhält, stolz und sehr glücklich. Ich danke der WELT herzlich für diesen Preis." Daniel Kehlmann ist nach Rüdiger Safranski (2006), Yasmina Reza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre Kertész (2000) und Bernhard Schlink (1999) der neunte WELT-Literaturpreis-Träger. Der Preis erinnert an den Publizisten Willy Haas, der 1925 die "LITERARISCHE WELT" gründete. Die Auszeichnung würdigt ein einzelnes Buch oder ein Gesamtwerk.
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