Es ist ein leises und schmales Buch, dieses See-Vokabularium, und es ist ihm zu wünschen, dass seine Stimme gehört wird gegen die lauten aber auch oft so monotonen Versprechungen der Kriminalromane - der fünfzehnte Fall! - oder pseudohistorischen Schwarten über das Mittelalter, die die Regale der Buchhandlungen füllen. Aber - auch dies muss man zugeben - das See-Vokabularium wird ein Tipp für Liebhaber einer Literatur bleiben, die sich an unserem Rücken vorbeizuschleichen versucht, um hinter uns aufzutauchen, genauso wie uns selbst bisweilen auch unsere eigene Erinnerung überrascht: unaufgefordert, nachsinnend, für eine Weile in unseren Gedanken bleibend. Wie dieser ehrliche Roman, der die Erinnerung an das Unscheinbare in unserem Leben in uns hineinruft.
via dradio.de
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