"Man kann sagen: Der Bücherwurm kennt keine Moral. Er kennt auch keine Freunde oder Feinde. Er macht sich über alles her, was ihm unterkommt. Und ich glaube, da haben wir auch einen der Vergleichspunkte hin zum menschlichen Bücherwurm. Weil der menschliche Bücherwurm ist ja auch einer, der keine Freunde und Feinde kennt. Er muss einfach jedes Buch haben. Da haben wir ganz klassische Vertreter zum Beispiel einen Landadeligen aus England im 19. Jahrhundert, dessen verwegener Plan war, jedes gedruckte Buch besitzen zu müssen, das jemals in der Menschheitsgeschichte erschienen ist. Der Nachlass dieses Mannes, der dreimal umziehen musste, weil seine Landschlösser nicht mehr groß genug für seine Büchersammlungen waren, der Nachlass dieses Mannes ist bis heute von Sotheby's in London in über 50 Versteigerungen an den Mann gebracht worden. Und es gibt immer noch große Bestände, die bis heute nicht verkauft wurden, weil dieser Mann einfach alles an Buch aufgekauft, erworben, geklaut, gestohlen hat, was er nur irgendwie finden konnte."
via dradio.de
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