Manchmal genügen ein paar Schritte ins Offene, um eine ganze Welt zum Einsturz zu bringen. Auf sehr unspektakuläre Weise manifestierte sich am 20. April des Jahres 1982 diese Urszene im Leben des jungen Dichters Uwe Kolbe: Nach einer kurzen Passkontrolle verließ er den "Tränenpalast" am ehemaligen Berliner Grenzübergang Friedrichstraße und gelangte auf den S-Bahnhof im Westen – und binnen weniger Sekunden begannen die Fundamente seiner alten Wirklichkeit, des äußerlich noch stabilen, innerlich aber bereits maroden DDR-Sozialismus zu schwanken.
Samstag, 19. März 2011
Literatur: Abschied von der Utopie -
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Wallstein Verlag
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